Rassismus und soziale Demagogie

Hans-Gerd Öfinger über rechte Demos mit gelben Westen

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: 1 Min.

Faschisten und Rassisten haben keine Skrupel, Formen und Parolen der Arbeiterbewegung und sozialer Proteste der Unterdrückten zu klauen und für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Das taten schon Hitler und Mussolini, und das tun rechte Strategen auch heute. Jetzt versuchen sie, sich Sympathien mit der aktuellen dynamischen Protestbewegung in Frankreich zunutze zu machen, um sich als »deutsche Gelbwesten« in Szene zu setzen und ihr ekliges Braun mit sozial klingenden Parolen zu camouflieren. Statt über Klassengegensätze im Kapitalismus aufzuklären, schüren sie Hass auf Flüchtlinge und »korrupte Politiker«, stellen Dieselfahrverbote als finstere Verschwörung gegen deutsche Autobauer dar.

Ob Rechte mit solchen Kundgebungen Erfolg haben werden, bleibt abzuwarten. Gewerkschaften und Linke müssen dem in jedem Fall etwas entgegensetzen: Mietenproteste intensivieren, ein Bündnis gegen Altersarmut schmieden und in sozialen Protesten als treibende Kraft mitwirken. Die mit gelben Gewerkschaftswesten geführten ver.di-Streiks seit Jahresbeginn zeigen, dass der Klassenkampf lebt. Statt mit dem Feiern von »100 Jahre Sozialpartnerschaft« abhängig Beschäftigten Sand in die Augen zu streuen, sollten DGB-Gewerkschaften in die Offensive gehen, braune Strategen entlarven und ihnen so den Nährboden entziehen.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal